09. Sep 2022, Matthias Dietrich
Der Herbst steht nicht nur im Zeichen der späten Blüten und des warmen Lichts, sondern auch der Beeren und Fruchtstände. Mit ihren leuchtenden Farben bilden sie einen herbstlichen Höhepunkt und bringen Abwechslung in den Garten und auf die Terrasse.
Bei vielen Arten stehen die herbstlichen Fruchtstände den Blüten im Frühling oder Sommer punkto Zierwert in nichts nach – im Gegenteil. So entwickeln sich z.B. die ungewöhnlichen, leuchtend lilafarbenen Fruchtstände des Liebesperlenstrauchs (Callicarpa) aus unscheinbaren Blüten im Juli/August oder die knallroten Beeren der Stechpalmen aus kleinen, weissen Blüten im Mai/Juni. Der Fruchtschmuck der Gehölze hat zudem den Vorteil, dass er viel länger hält, als die Blüten. Oft sind die Früchte noch am Strauch, wenn die Blätter längst abgefallen sind, und einige Beeren zieren sogar im Winter. Die leuchtenden Früchte locken auch Vögel, Kleinsäuger und andere Tiere an. Für sie bilden die vitamin- und energiereichen Beeren eine willkommene Nahrungsquelle – besonders im Hinblick auf die kargere Winterzeit. Einige der hier vorgestellten Arten wären sogar für uns Menschen geniessbar. Da Verwechslungsgefahr besteht, raten wir jedoch eher davon ab. Wie bei allen anderen Gehölzen sollten vor dem Auswählen einige Punkte abgeklärt werden, damit sich die Pflanzen optimal entwickeln können: Ist der Standort sonnig oder schattig, trocken oder feucht, durchlässig, humos oder lehmig usw.? Wie viel Platz steht zur Verfügung? Können mehrere Pflanzen gesetzt werden, um die Befruchtung sicherzustellen? Es gibt praktisch für jede Situation verschiedene Fruchtgehölze.
Aus den gelben Blütentrauben im Mai entwickeln sich an der Berberitze (Berberis) leuchtend rote, längliche Beeren. Aufgrund der Stacheln gutes Vogelschutzgehölz. Höhe ca. 1– 2m. Gut schnittverträglich, auch für Gefässbepflanzung und niedere Hecken geeignet. Standort sonnig bis halbschattig.
Die Altersform des einheimischen Efeus wird als Strauch-Efeu (Hedera helix 'Arborescens') bezeichnet. Erst in dieser Form bildet ein Efeu Blüten und Früchte. Die Blüten öffnen sich erst im Herbst und sind ein wahrer Insektenmagnet. Die Beeren sind erst im Winter reif. Standort sonnig bis schattig, sehr robust und schnittverträglich. Höhe bis 1,2m.
Mit ihrer ungewöhnlichen Farbe ziehen die Beeren des Liebesperlenstrauchs (Callicarpa bodinieri) viele Blicke auf sich. Sie entwickeln sich im September und halten bis in den Winter hinein. Der locker aufrecht wachsende Strauch ist auch für grosse Gefässe geeignet. Höhe 1,5–2m. Standort sonnig bis halbschattig, humos.
Aus den weissen, an Apfelblüten erinnernden Blüten im Mai/Juni entwickeln sich an der Mispel (Mespilus germanica) bis im Herbst hellbraune, 3–4cm grosse, runde Früchte. Erst nach Frosteinwirkung werden sie weich und (auch für Menschen) geniessbar. Anspruchsloses Solitärgehölz für sonnige bis halbschattige, eher trockene Lagen. Höhe 3–4m.
Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus). Einheimisch. Orange Beeren in pinkfarbenen Hüllen ab September. Höhe 3–4m. Sonnig bis schattig; anspruchslos
Wolliger Schneeball (Viburnum lantana) Einheimisch. Weisse Blüten Mai/Juni. Von Rot nach Schwarz verfärbende Beeren ab Juli. Sonnig bis schattig. Höhe 3–4m.
Stechpalme (Ilex aquifolium). Einheimisch und immergrün. Feste, stachelige Blätter. Rote Beeren nur an weiblichen Pflanzen. Halbschattig bis schattig.
Johanniskraut (Hypericum inodorum). Gelbe Blüten und rote Beeren oft gleichzeitig an der Pflanze. Höhe bis 1m. Standort sonnig bis halbschattig. Auch für Gefässe.
Mahonie (Mahonia aquifolium). Immergrün. Bereifte, blaue Beeren bereits im Sommer. Anspruchslos, sonnig bis schattig. Höhe 1,2–1,5m.
In unseren beiden grossen Baumschulen in Gampelen und Salvenach finden Sie eine grosse Auswahl an Gehölzen mit Fruchtschmuck. Bei Fragen beraten wir Sie gerne vor Ort oder per Telefon/E-Mail.
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